DIE IDEE

Die Stadt Freiburg hat im November 2024 das Bürgerprojekt DIE KUGEL beerdigt – und das, obwohl der Bund es im Förderprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus 2024" mit 3 Mio. Euro fördern wollte. Es war eine schöne Idee, die an dieser Stelle auch weiterhin dokumentiert werden soll:

 

Unser Ziel war es, die Gaskugel als Industriedenkmal und den Park zu erhalten. Sie sollte aber nicht einfach leerstehen, sondern neu genutzt werden. Wir wünschten uns hier einen lebendigen Treffpunkt mit einem Gartencafé, das an die Kugel angedockt und zur Dreisam hin ausgerichtet sein sollte, niedrigschwellig und familienfreundlich, vor allem für die vielen Spaziergänger/innen und Fahrradfahrer/innen. Ein solcher Treffpunkt fehlt bislang im Freiburger Westen, obwohl die Kugel inmitten des Naherholungsgebietes an der Dreisam und gegenüber dem Dietenbachsee liegt. Hier führen gleich drei überregionale Radwege vorbei, und sie liegt an der Schnittstelle von vier Stadtteilen und ist von diesen fußläufig zu erreichen.

Mit ihrer einmaligen Lage, ihrer markanten Form, ihrer Größe und ihrer Geschichte wäre die Kugel für ein Ausflugsziel geradezu prädestiniert. Darüber hinaus wollten wir das grandiose Kugel-Bauwerk auch von innen erlebbar machen. Wir hätten sie gern zugänglich gemacht, zumindest für kleinere Besuchergruppen und zu Zeiten, in denen es klimatisch möglich gewesen wäre. Gedacht war an ein möglichst pures Raumerlebnis, mit Licht- und Toninszenierungen und verschiedenen kleineren Veranstaltungsformaten, die dem besonderen Raum hätten Rechnung tragen können. Denn in der Kugel eröffnet sich eine spektakuläre Klangwelt mit einer einzigartigen Akustik – auch schon jetzt, ohne technische Ausstattung.

Eine solche Nutzung erforderte sorgfältige Planungen, Investitionen und viel Rückhalt, das war uns im 2019 gegründeten "Arbeitskreis Gaskugel" bewusst – einer gemeinsamen Initiative der Stiftung BauKulturerbe gGmbH, des Kultur- und Geschichtskreises Betzenhausen-Bischofslinde e.V., des Bürgervereins Betzenhausen-Bischofslinde e.V. und der ARGE Freiburger Stadtbild e.V.. Wir wollten etwas anschieben,  wohl wissend, dass ein solches Vorhaben Zeit, Geduld und Energie braucht. Es gab wenige Projekte im Freiburger Westen und in ganz Freiburg, die so große Unterstützung fanden.