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Appell an den Oberbürgermeister

Seit zwei Jahren liegt die Freiburger Gaskugel in dem mit Stacheldraht gesicherten Areal brach, mitten im Naherholungsgebiet Dreisam / Dietenbachsee. Dem markanten Wahrzeichen des Freiburger Westens droht der Rost, nach der Stilllegung auch von innen. Davor schützt offenkundig auch der Denkmalschutz nicht, unter den die Kugel im Dezember 2019 gestellt wurde. Der Eigentümer, Badenova / bnNETZE will das Kulturdenkmal zum Symbolpreis verkaufen und spielt den Ball der Stadt zu: Wie soll es weitergehen? Die Stiftung BauKulturerbe gGmbH hat jetzt ein konkretes Betriebskonzept vorgelegt und hofft auf eine zeitnahe Entscheidung.


Das vom Arbeitskreis Gaskugel entwickelte und breit abgestimmte Konzept für eine sanfte, denkmalverträgliche Nutzung liegt dem Energieversorger, der Stadt Freiburg und dem Gemeinderat seit November 2019 vor. Im Januar 2020 hatte sich die Stadt dafür ausgesprochen, die Kugel und den sie umgebenden Park für eine zukünftige Freizeitnutzung vorzusehen, und diese Absicht jüngst nochmals bekräftigt. Die Freiburger Stiftung BauKulturerbe gGmbH will die Gaskugel mit dem Bestandsgebäude und dem Park übernehmen und hier ein Ausflugsziel mit einem Gartencafé realisieren, im gemeinnützigen Nonprofit-Betrieb, der allen Freiburger*innen zugutekommt – identitätsstiftend und integrativ, eng verzahnt mit der Bürgerschaft.


Wie das konkret aussehen kann, wird in dem Betriebskonzept erläutert, das vor der Sommerpause an alle Entscheidungsträger bei der Badenova, der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat geschickt wurde. An Oberbürgermeister Martin Horn richtet sich der dringende Appell, das Konzept zeitnah auf seine Machbarkeit, Finanzierbarkeit und kulturelle Bedeutung hin prüfen zu lassen und Stellung zu beziehen.


Es gibt Handlungsbedarf, nicht nur wegen des ansetzenden Rosts: Der Energieversorger will die bisherige Gasdruckregelanlage erneuern und das Bestandsgebäude neben der Gaskugel abreißen oder zumindest umbauen. Die Stiftung und der Arbeitskreis Gaskugel wollen dagegen dieses gleichzeitig mit der Gaskugel errichtete Gebäude erhalten und haben es in die eigenen Planungen mit aufgenommen. Es bietet einen authentischen Rahmen mit besonderem Charme für die Gastronomie, das geplante Dokuzentrum Wasser – Klima – Energie und die weiteren Räumlichkeiten und macht einen Neubau verzichtbar. Und sicherlich lässt sich das industrielle technische Innenleben teilweise erhalten. So befindet sich beispielsweise in dem kleineren Gebäudeteil, in dem ein Museum eingerichtet werden soll, noch die große Schaltwand. Das bedeutet, dass die neue Gasdruckregelanlage auf demselben Grundstück an anderer Stelle erbaut werden müsste, sinnvollerweise außerhalb des Freizeit-Publikumsbetriebs, zur Fischermatte hin ausgerichtet.


In dem jüngsten Gespräch mit dem Baudezernat wurde der Stiftung ein Planungsvorlauf von 10 bis 15 Jahren genannt - doch so viel Zeit haben die Projektplaner/innen nicht. Sie wollen nach der Sommerpause mit allen Verantwortlichen ins Gespräch kommen, um gemeinsam zu überlegen, wie es weitergeht.


Bild: Die stillgelegte Freiburger Gaskugel mit der noch in Betrieb befindlichen Gasdruckregelanlage (li.). © Foto: AK Gaskugel


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