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Gaskugel soll Teil der Dreisamplanungen werden

„Die Bauverwaltung sieht die Gaskugel und deren Grundstück in einem größeren planerischen Kontext; sie soll in die Überlegungen für ein attraktives Naherholungsangebot für den neuen Stadtteil Dietenbach entlang der Dreisam einbezogen werden“, so heißt es in einer Stellungnahme des Bürgermeisteramts Freiburg vom 10. Januar 2022. Die Ergebnisse einer entsprechenden Machbarkeitsstudie „Dreisamrevitalisierung“ sollen dem Gemeinderat noch in diesem Jahr vorgestellt werden.


Hintergrund sind ein interfraktioneller Antrag sowie eine Anfrage von Stadtrat Winkler zum Erhalt und zur künftigen Nutzung der Gaskugel, die im Oktober bzw. im August letzten Jahres eingereicht wurden. Hierzu hat die Stadtverwaltung nun Stellung bezogen.


Die Bauverwaltung stehe dem Konzept des Arbeitskreises Gaskugel und der Stiftung BauKulturerbe gGmbH, aus dem Kulturdenkmal einen Ort der Kultur zu inszenieren und zu etablieren, grundsätzlich positiv gegenüber, teilt Baubürgermeister Prof. Dr. Martin Haag mit. „Es sind allerdings auch noch viele Fragen offen, die in 2022 geklärt werden sollen – insbesondere auch die Finanzierung.“ Die Verwaltung werde, so Haag, in 2022 in weitere interne Abstimmungen und mit der badenova gehen, mit dem Ziel, das Vorhaben des Arbeitskreises und der Stiftung bestmöglich zu unterstützen.


Die Finanzierung ist immer der Knackpunkt, das wissen wir auch im AK Gaskugel. Wir haben der Verwaltung deshalb eine überschlägige Kostenschätzung und ein Finanzierungskonzept auf der Basis von überregionalen Fördergeldern vorgelegt, freilich noch ohne Zusagen. Es beziffert ein Volumen in Höhe von 4 Mio. Euro, wobei allein der Rostschutz im Kugelinneren über eine 1 Mio. Euro kosten wird. Mit diesen Geldern steht und fällt das Gaskugelprojekt. Zwar sei die Kugel nach Aussage des Eigentümers badenova / bnNETZE nicht akut durch Rost gefährdet, das gilt aber nur, wenn sie auch zukünftig luftdicht verschlossen bliebe. Das Herzstück unseres Konzeptes ist aber ja gerade, dass die Kugel begehbar und mit ihrer besonderen Echo-Akustik erlebbar wird, als vitales Industriedenkmal mit dem Themenschwerpunkt Wasser – Klima – Energie und als kultureller Treffpunkt für viele Akteurinnen und Akteure und alle Altersgruppen.


Vier gemeinnützige Freiburger Institutionen engagieren sich im AK Gaskugel seit Sommer 2019 für eine zivile Nutzung der stillgelegten Freiburger Gaskugel, die als Wahrzeichen des Freiburger Westens gilt und seit zwei Jahren als Kulturdenkmal anerkannt ist: der Bürgerverein Betzenhausen-Bischofslinde e.V., der Kultur- und Geschichtskreis Betzenhausen-Bischofslinde e.V., die Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild e.V. und seit 2020 die Stiftung BauKulturerbe gGmbH. Die Zahl der Unterstützer ist groß, darunter u. a. die Ingenieurkammer Baden-Württemberg, der adfc und die Hochschule für Musik Freiburg. In einem ehrenamtlichen Think Tank rund um die Freiburger Stiftung BauKulturerbe hat sich eine Schar versierter Fachleute versammelt, die 2021 ein konkretes Betriebskonzept für DIE KUGEL vorgelegt haben. Ihr Spektrum reicht von Baukultur, Bauplanung und Barrierefreiheit über Energie, Umwelt und Pädagogik bis hin zu Musikermedizin, Neue Musik und Elektronische Komposition.

Nun hoffen alle auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit bei der weiteren Planung. Niemand von uns will die Kugel einfach leerstehen lassen. Das wäre völlig sinnfrei. Wer die Kugel einmal von innen erlebt hat, vergisst dieses Raum- und Klangereignis nicht so schnell.


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Stellungnahme der Stadt Freiburg zur Zukunft der Gaskugel vom 10.01.2022

Stellungnahme_Stadt-Freiburg_Zukunft-der-Gaskugel_10.01.2022
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Bild: Die Freiburger Gaskugel mit Schneekappe, fotografiert im Januar 2021. Foto: AK Gaskugel


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